Der Schatten
Der Begriff „Der Schatten“, wie er in diesem Projekt benutzt wird, entstammt der Tiefenpsycholgie des Schweizer Psychiaters Carl Jung.
Der Schatten repräsentiert die Aspekte unserer selbst, die wir verdrängen oder leugnen. Er umfasst die Teile unserer Persönlichkeit, die wir als unerwünscht, beschämend oder inakzeptabel empfinden.
Oft manifestiert sich der Schatten in Form Gefühlen wie Neid, Gier oder Aggressionen; Gefühle, die den sieben Todsünden ähnlich sind, weshalb beide Konzepte in diesem Projekt vereint wurden.
Entstanden sind insgesamt acht DIN A2 Plakate: jeweils ein Plakat für jede Todsünde und ein Plakat, das das Konzept des Schattens aufgreift. Kombiniert wurden die skizzenhaften Illustrationen im Comic Noir-Stil mit Text aus verschiedenen Medien, sowohl analoge, als auch digitale.



































Werkschau

Druckdaten
DER SCHATTEN
Text: Seiten aus „Die Beziehungen zwischen dem Ich und dem Unbewussten“ von Carl Jung
ENVY
Text: Mordfall Sylvia Likens
Die Frau, die auf das Mädchen aufpasste, folterte Sylvia, anscheinend aus Neid gegenüber ihrer Jugend und Schönheit.
GLUTTONY
Text: Auszug aus „The Hunger Games: Catching Fire“ von Suzanne Collins
Die oberste Schicht, das Capitol, feiert gerne Partys, bei denen viel gegessen wird. Ist man voll, erbricht man sich, um noch mehr essen zu können.
PRIDE
Text: Auszug aus dem Drama „Macbeth“ von William Shakespeare
Macbeth's übermäßige Arroganz (Hybris), lässt ihn glauben, ihm könnte niemand etwas antun.
GREED
Text: Die reichsten Menschen der Welt aus der Forbes Real Time Billionaires List
Stand 13.05.24
LUST
Text: Zitate von bekannten Leuten über Frauen
SLOTH
Text: Ein Reddit-Post über den Verlust von Motivation
WRATH
Text: Amoklauf Columbine High School
Zwei 12-Klässler erschossen 12 Schüler und einen Lehrer in Columbine, Colorado. Es war einer der tödlichsten Amokläufe der U.S.-Geschichte, angetrieben von Hass und Rache.
Prozess
KW15: Erste Illustrationen






KW 13 & 14: Der Schatten - erste Visualisierungsideen
1950's Zeitung: Erklärungen und Informationen

Im Kontext von Carl Jungs Konzept des Schattens können die Seven Deadly Sins als Manifestationen verdrängter oder verleugneter Aspekte der Psyche betrachtet werden.
Gluttony (Völlerei)
Übermäßiger Konsum, vor allem Essen und Trinken, weist oft auf emotionale Leere und Verdrängung von unangenehmen Gefühlen hin.

Envy (Neid)
Neid ist die Missgunst gegenüber anderen wegen ihrer Besitztümer, Fähigkeiten oder Erfolge. Im Schatten könnte Neid aus Gefühlen der Unzulänglichkeit oder geringen Selbstwertgefühls entstehen und zu Bitterkeit oder Feindseligkeit gegenüber denen führen, die als überlegen wahrgenommen werden.




Wrath (Zorn)
Zorn ist intensive Wut, oft auch auf andere gerichtet. Im Schatten könnte Zorn aus verdrängten oder unerkannten Gefühlen von Verletzung, Ungerechtigkeit entstehen und zu explosiven Ausbrüchen oder destruktivem Verhalten führen.

Lust (Wollust)
Wollust beinhaltet ein intensives Verlangen nach Befriedigung, oft auf egoistische oder übermäßige Weise. Im Schatten könnte Wollust verdrängte sexuelle Wünsche oder unerkannte Bedürfnisse nach Intimität und Verbindung repräsentieren.




Greed (Habsucht)
Ein unstillbares Verlangen nach Reichtum, Besitztümern oder Macht. Im Schatten könnte Habsucht auf ungelöste Gefühle von Unsicherheit oder Unzulänglichkeit hinweisen, die zu einem ständigen Verlangen nach externer Bestätigung oder materiellen Gütern führen.




Pride (Hochmut)
Sloth (Trägheit)




Konzeption
Der Schatten
Begriff aus der Tiefenpsychologie von Carl Jung
In der Jungschen Psychologie repräsentiert der Schatten die Aspekte unserer selbst, die wir verdrängen oder leugnen, sowohl positive als auch negative. Er umfasst die Teile unserer Persönlichkeit, die wir als unerwünscht, beschämend oder inakzeptabel empfinden, sowie ungenutztes Potenzial und unerkannte Stärken.
Häufige Gefühle die im Schatten aufkommen sind Wut, Aggressionen, Ängste, Unsicherheiten, Scham, Gier, Selbstsucht, Neid, etc. (evtl. vereinbar mit den 7 Todsünden?)
Hauptsächlich wirkt der Schatten auf unterbewusster Ebene und zeigt sich häufig in Projektionen (z.B. Neid macht sich oft als Wut auf andere bemerkbar)
Visualisierung: Film Noir Ästhetik

Variante Noir Comic Style:

Sirenen
- Ursprünglich in der griechischen Mythologie als geflügelte Vogelwesen dargestellt, später jedoch als weibliche Gestalten mit dem Oberkörper einer Frau und dem Unterkörper eines Vogels beschrieben.
Sirenen sind für ihren betörenden Gesang bekannt, der Seefahrer und Reisende anlockt. In der griechischen Mythologie heißt es, dass ihr Gesang so schön und verführerisch sei, dass diejenigen, die ihn hören, von ihrem Kurs abweichen und sich den Sirenen nähern, oft zum Verderben ihrer Schiffe und Mannschaften.
Die moderne Vorstellung von Sirenen mit einem fischartigen Unterkörper könnte auf die Vermischung verschiedener mythologischer Motive zurückzuführen sein.

Visualisierung: vintage encyclopedias, Zeichnungen à la Leonardo da Vinci
